GK Informatik

Arbeitsblatt JAVA1

Grundbegriffe der Objektorientierung (1)

JSt. 11/2

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Objekte

In unserer Umgebung existieren zahlreiche Objekte, und sie alle haben zumindest zwei Charakteristika gemeinsam: Sie besitzen bestimmte Eigenschaften (state) und bestimmte Verhaltensweisen (behavior). Katzen zum Beispiel haben Eigenschaften (Namen, Fellfarbe, spitze Ohren) und Verhaltensweisen (Schnurren, Fauchen, Mäuse jagenÖ). Das Gleiche gilt für Fahrräder, sie haben Eigenschaften (zwei Räder, Rahmen, Marke) und Verhaltensweisen (sie gehen zu Bruch, ihre Pedalen sind zu bewegen, damit sie fahren). Diese Angaben sind notwendig, um zum Beispiel eine Katze in einem Animationsprogramm darzustellen.

 

Klassen

Eine Klasse ist ein idealisiertes Abbild beziehungsweise ein Prototyp, der die Variablen sowie die Methoden eines speziellen Objektes definiert. Ein Fahrrad repräsentiert eine Instanz der größeren Klasse von Zweirädern, zu der auch Rennräder, Mountain Bikes, Mopeds oder Tandems gehören. In einer Klasse sind die wesentlichen Merkmale abstrahiert, die notwendig sind, um ein bestimmtes Objekt über weitergehende Spezifikationen zu generieren. Der Vorteil ist, daß Klassen beliebig oft wieder einsetzbar sind, und daß eine Änderung der Variablen einer Klasse gleichzeitig alle zu der entsprechenden Klasse gehörenden Objekte betrifft.

 

Beispiel: Die Fahrradklasse

Im folgenden Beispiel repräsentiert eine Software ein Fahrrad. Alles, was die Software weiß (state) und tun kann (behavior) wird durch die Attribute und Methoden innerhalb des Objektes ausgedrückt. Attribute können sein: die Geschwindigkeit (25 km/h), der Pedalradius (4 cm) und die Ausstattung des "Vehikels". Das Softwarefahrrad besäße auch Methoden, um zu zerbrechen oder die Ausstattung zu ändern. Es gäbe keine Methode für die Geschwindigkeit, da diese nur als Nebeneffekt aus den Variablen und der Interaktion mit einem anderen Objekt (Radfahrer) resultiert. Alles, was ein Objekt nicht kann, ist von ihm ausgeschlossen.

Ein Fahrrad rennt oder bellt mit Sicherheit nicht. Daher gibt es in der Klasse der Fahrräder keine Variablen oder Methoden zur Darstellung solche Eigenschaften oder Verhaltensweisen.

 


© Ralph-Erich Hildebrandt, Neuss / April 1999